Forschungsprojekte
ESPEBO: Nachhaltiges Verhalten verstehen und mit Informationssystemen fördern
Wie können Organisationen das umweltfreundliche Verhalten ihrer Angestellten am Arbeitsplatz fördern? Das Projekt befasst sich mit dieser Frage, indem es insbesondere das Potential von Informationssystemen (IS) zur Steigerung der Motivation umweltfreundlichen Verhaltens am Arbeitsplatz untersucht.
Das Projekt untersucht die zahlreichen Wechselwirkungen zwischen konkurrierenden institutionellen Logiken, psychologischen Dynamiken, und motivationalen Affordanzen aus einer sozio-technischen Perspektive untersuchen. Damit liefert das Projekt theoretische Beiträge in den Bereichen Wirtschaftsinformatik und Organisationsverhalten. Um dies zu erreichen, wurden in lehrstuhlübergreifender Zusammenarbeit zwischen Frau Prof. Dr. Marina Fiedler und Herrn Prof. Dr. Johann Kranz (Ludwig-Maximilians-Universität München) Interviews, Umfragen, und Experimente. Dabei wurde das Forschungsprojekt auch von namenhaften deutschen Wirtschaftsunternehmen unterstützt. Dadurch ist die Forschungsgruppe in der Lage, Einstellungs- und Verhaltensdaten von Mitarbeitern in vielfältigen und realen Arbeitsumgebungen zu sammeln und die Auswirkungen der IS-basierten Interventionssysteme auf das Umweltverhalten experimentell zu testen. Dadurch können wir sowohl theoretisch als auch empirisch die spezifischen Besonderheiten und Regelmäßigkeiten erfassen. Somit liefert das Projekt ein besseres Verständnis, warum sich Menschen nachhaltig Verhalten und wie man dieses Verhalten technisch unterstützen kann. Aus praktischer Sicht hilft das Projekt Organisationen Nachhaltiger zu werden und Mitarbeiter gewinnbringend in den Nachhaltigkeitswandel einzubinden.
The Future of Work – Plattformen zwischen Effizienz und Ausbeutung
Neue webgestützte Plattformen wie Beispielsweise MTurk, Clickworker, Freelancer und Upwork vermitteln zunehmend Arbeitsaufträge. Von kleinen Schreib- und Übersetzungsleistungen über Logo- und Grafikdesign, bis hin zu komplexen IT-Projekten gestalten diese Plattformen zunehmend den Arbeitsalltag von Millionen von Menschen Weltweit. Aber was bedeutet dies für die Auftragnehmer und wie wird Arbeit dadurch insgesamt verändert?
Die zugehörigen Forschungsprojekte untersuchen die Auswirkungen und Rahmenbedingungen der Plattformarbeit auf die Motivation und Wahrnehmung der Auftragnehmer und die entstehende Trade-off-Beziehung zu konventionellen Arbeitsverhältnissen. Gleichzeitig sind die virtuell gehandelten Aufträge losgelöst von festgelegten physischen Arbeitsorten und vordefinierten Kollegenkreisen. In diesem Zusammenhang untersuchen Herr Dr. Kim Strunk, Frau Anne-Sophie Mayer (M.A.), Frau Susanne Kiener (M.Sc), Herr Stefan Faltermaier (M.Sc), Herr Dr. Ihl und Frau Prof. Dr. Marina Fiedler in qualitativen Forenanalysen und quantitativen Befragungen die Arbeitserfahrungen, und die Vernetzung von Crowdworkern. So sollen Einstellungen, Erwartungen und Verhalten untersucht werden und besser verstanden werden, um so zu verstehen, wie virtuelle Arbeitsverhältnisse gestaltet und verbessert werden können. Dabei bieten Plattformen große Potentiale für selbstbestimmtes Arbeiten, den Aufbau persönlicher Holding Environments und eine umfangreiche Integration benachteiligter Arbeitnehmergruppen, die in klassischen Organisationen nur wenige Chancen bekommen. Die Untersuchungen liefern neue Erkenntnisse zur Motivation in der virtuellen Arbeit, zur gegenseitigen Weiterentwicklung der Crowdworker untereinander und zu einer inklusiveren Arbeitsorganisation. Für die Praxis wird ein besseres Verständnis von Arbeit auf Plattformen gewonnen, um eine gezielte Nutzung und effizientere Regulierung zu erleichtern. Ziel ist es sowohl die Arbeitserfahrung der Auftragnehmer zu verbessern und gleichzeitig die Nutzung dieser virtuellen und effizienten Arbeitsorganisation für Organisationen zu vereinfachen.
Die Bedeutung bewusster Managementmethoden im zunehmend digitalisierten Arbeitsumfeld
In Zeiten omnipräsenter Smartphones, Computer und Tablets rücken bewusste Managementpraktiken wie Mindfulness zunehmend in den Aufmerksamkeitsfokus von Organisationen und Management. Mindfulness wird beispielsweise von Unternehmen genutzt, um den zunehmenden Quellen für ständige Ablenkung und dem hektischeren Arbeitsalltag entgegenzuwirken. Obwohl die bewusste Wahrnehmung von Situationen im Arbeitsalltag zu besseren Entscheidungen führt und individuellen Stress reduziert, bestehen in europäischen Unternehmen weiterhin viele Vorbehalte gegenüber der Einführung bewusster Managementpraktiken.
Das beschriebene Forschungsprojekt untersucht die durch die Einführung bewusster Managementpraktiken verursachten Veränderungen der Personalarbeit untersucht. Darauf aufbauend werden bewusste Managementmethoden als Hilfestellung für Mitarbeiter im digitalisierten Arbeitsumfeld beleuchtet. Zudem wird betrachtet, wie Mindfulness interpretiert wird und welche Hindernisse, je nach Verständnis und Erwartungshaltung, einer Einführung entgegenstehen. Hierbei werden konfligierende Interpretationen und deren Auswirkung auf die Diffusion und Adaption von Managementpraktiken zusammengeführt.
Mit qualitativen Interviews und Feldbeobachtungen in multinationalen Unternehmen untersuchen Herr Dr. Ihl, Herr Dr. Kim Strunk und Frau Prof. Dr. Fiedler die Rahmenbedingungen, Veränderungen und Widerstände für Mindfulnesspraktiken. Dadurch ist die Forschergruppe in der Lage, Verhalten der Mitarbeiter und Auswirkungen der Managementpraktiken im realen Arbeitskontext zu analysieren. Aus praktischer Sichtführt das Projekt zu einem besseren Verständnis von Mindfulness und der Personalarbeit im digitalisierten Arbeitsumfeld.