Wegbereiter für die Integration von Elektromobilität ins Energiesystem
Über 30 Projektpartner aus den Bereichen Automobil- und Energiewirtschaft, IT und Ladeinfrastruktur sowie Wissenschaft haben über 3 ½ Jahre hinweg in mehreren unabhängigen Feldversuchen über 12.000 Ladevorgänge umgesetzt und wissenschaftliche Analysen im Kontext der vernetzen E-Mobilität vorgenommen. Das Projekt unIT-e² zeigt Kosten- und Emissionsreduktionspotenziale für das Laden von Elektrofahrzeugen ohne spürbare Einschränkungen für Endkund:innen. In den Feldtests vorgenommene Kund:innenbefragungen haben außerdem ergeben, dass Interessierte und Nutzende von Elektromobilität leicht zugängliche, umfassende und herstellerunabhängige Informationen benötigen. Insgesamt kommt das Konsortium zu dem Schluss, dass es für die erfolgreiche Integration von Elektrofahrzeugen ins Stromnetz einer grundlegenden Überarbeitung der Netzentgeltsystematik sowie des zugehörigen europäischen Rechtsrahmens bedarf.
Die Leitung des Forschungsprojektes erfolgte durch die FfE. Am Projekt beteiligten sich führende Unternehmen der Automobilbranche wie BMW Group, Mercedes-Benz, Ford und Volkswagen sowie Netzbetreiber wie Bayernwerk Netz, EWE NETZ und TenneT. Dazu kommen weitere Partner aus der Industrie wie Schneider Electric und PPC sowie Forschungspartner verschiedener Institute und Universitäten wie z.B. die Universität Passau. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) förderte das Projekt mit über 30 Millionen Euro.
Nach 3 ½ Projektjahren ging das Projekt unIT-e² am 31. Januar 2025 zu Ende. Im Rahmen einer Ergebnissynthese wurden mit den erlangten Erkenntnissen durch das Konsortium eine Reihe konkreter Vorschläge und Empfehlungen an Politik, Regulator, Standardisierungsgremien und die beteiligten Branchen erarbeitet. Diese wurden nun in einem Ergebnisbericht veröffentlicht. Ergänzt wird das Dokument von den Berichten der vier Praxis-Cluster, welche konkret auf die Erkenntnisse aus den Umsetzungen eingehen.
Die Synthese zeigt zentrale Empfehlungen für die Integration der Elektromobilität ins Energiesystem: Standards wie ISO 15118-20 müssen weiterentwickelt werden, um massenmarkttaugliche Anwendungen zu ermöglichen. Zudem ist es ratsam bei einer Reform der Netzentgelte auf ein sinnvolles Gleichgewicht zwischen verursachungsgerechten und anreizorientierten Mechanismen zu achten. Lokale Energiemanagementsysteme sind essenziell für die Steuerung am Netzanschlusspunkt, und Nutzerinnen und Nutzer brauchen klare, herstellerunabhängige Informationen zu technischen Funktionen und dynamischen Tarifen.
Außerdem hat sich im Rahmen des Forschungsprojekts gezeigt, dass gesteuertes und bidirektionales Laden zu einer Reduktion von Kosten und Emissionen im künftigen Energiesystem führen kann. Dies ist bei der Entwicklung politischer Instrumente und Anreize zu beachten.
Das Konsortium blickt auf eine erfolgreiche Projektarbeit zurück. Es konnte eine Vielzahl an Herausforderungen erfolgreich gelöst werden, wobei im Projektverlauf auch auf sich dynamisch ändernde Rahmenbedingungen reagiert werden musste bzw. bereits aktiv mitgestaltet werden konnte – beispielsweise bei der Konsultation der Novellierung des Anfang 2024 in Kraft getretenen §14a EnWG.
https://unit-e2.de/news/forschungs-und-umsetzungsprojekt-unit-e²-erfolgreich-abgeschlossen