Wie handeln Organisationen im Kontext diskontinuierlicher strategischer und technologischer Innovationen, und welchen Einfluss hat dieses Adaptionsverhalten auf den Organisationserfolg?

Etablierte Organisationen haben immer wieder große Schwierigkeiten, interne Systeme, Prozesse und Strukturen an bahnbrechenden Wandel anzupassen. Die Probleme von Verlagen, Bildungsinstitutionen und Handelsunternehmen bei der Anpassung an online-basierte Medien und E-commerce und die Schwierigkeiten etablierter Fluglinien bei der Integration von No-Frills Geschäftsmodellen verdeutlichen diese Problematik. Diese Anpassungsschwierigkeiten beinhalten gleichzeitig große Chancen für neue Spieler, die diskontinuierliche Innovationen vorantreiben. Diskontinuierliche Innovationen führen daher nicht selten zu fundamentalen sozio-ökonomischen Umbrüchen und haben somit signifikante Auswirkungen auf große Teile der Gesellschaft.

Der Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Strategisches Management, Innovation und Entrepreneurship nähert sich dieser Thematik - einer der zentralen Fragen der Managementforschung - aus verschiedenen theoretischen Perspektiven. Eine aktuelle Untersuchung beleuchtet die Thematik des diskontinuierlichen Wandels aus einem wirtschaftspolitischen und wirtschaftsrechtlichen Blickwinkel und fragt sich, wie Aspekte des Kartellrechts und der Corporate Governance (Compliance) etablierte Unternehmen bei der Adaption an technologische Diskontinuitäten beeinflussen - und welche Bedeutung dies für etablierte Unternehmen, Start-Ups und Gesetzgeber hat. In einer weiteren Studie betrachten wir, wie die Öffentlichkeit Investitionen in diskontinuierliche Veränderungen wahrnimmt und finden erste Anzeichen dafür, dass die Öffentlichkeit diskontinuierliche Investitionen vorzieht, da diese überraschender und neuer als schrittweise Veränderungen sind.