Der kürzlich von Prof. Jan-Philipp Ahrens gemeinsam mit Annegret Hauer veröffentlichte Praxisartikel über die Rolle von Familienunternehmen in Deutschland im Vergleich zu DAX-Konzernen fand ein sehr breites Echo (siehe auch Spiegel Online, Südwestrundfunk, Handelsblatt online, Tagesspiegel, Manager Magazin Online, n-tv online, Focus Online, The Limited Times, MSN, Markt und Mittelstand, Finanzen.ch,, etc.). Die Forscher werfen ein Schlaglicht auf Deutschlands TOP 500 der größten Familienunternehmen nach Umsatz und Mitarbeitern. Sie finden unter Anderem heraus, dass Familienunternehmen auch in Krisenzeiten mehr Jobs generieren.
Einige Ergebnisse im Überblick:
- Die 500 beschäftigungsstärksten Familienunternehmen stellten im Jahr 2020 insgesamt über 6 Mio. Arbeitsplätze zur Verfügung. Seit 2011 haben sie mehr als 1,5 Mio. neue Arbeitsmöglichkeiten geschaffen. Die TOP 500 Familienunternehmen sind im Schnitt 99,6 Jahre alt, der Median liegt im Jahr 1929, das heißt, rund die Hälfte der Unternehmen wurde bereits vor 1929 gegründet.
- Von den 628 insgesamt berücksichtigten Familienunternehmen werden 438 von Familienmitgliedern geführt. Diese Unternehmen sind im Schnitt 18 Jahre jünger als die nicht-familiengeführten Unternehmen. Mit zunehmendem Alter wird es somit für große Familienunternehmen schwieriger, eine interne Nachfolge zu etablieren.
- Die inländische Beschäftigung wird in Deutschland in stärkerem Maße von den großen Familienunternehmen geprägt als von den DAX-Unternehmen. 47 Prozent (2,84 Mio.) der Beschäftigten der TOP 500 Familienunternehmen arbeiteten 2020 in Deutschland. Bei den 26 Nicht-Familienunternehmen des DAX hatten im Jahr 2020 35 Prozent (1,12 Mio.) ihren Arbeitsplatz im Inland.
- Die großen Familienunternehmen steigerten in der betrachteten Dekade ihre Inlandsbeschäftigung um 25 Prozent, die Vergleichsgruppe des DAX dagegen um 4 Prozent.
- Im ersten Pandemiejahr schufen die Familienunternehmen noch weitere Arbeitsplätze, während die 26 Nicht-Familienunternehmen im DAX bereits Beschäftigung abbauten. Dies könnte als Indikator dafür gesehen werden, dass Familienunternehmen eher auf Beschäftigungssicherheit setzen als Publikumsgesellschaften, die in Krisenzeiten schneller Beschäftigung abbauen, was auch bereits in den Jahren der Finanzkrise 2008/2009 zu beobachten war.