Die Arbeitswelt hat sich durch die zunehmende Digitalisierung, technologische Entwicklungen und nicht zuletzt durch die Pandemie nachhaltig verändert. Flexibles Arbeiten ist in vielen Branchen zur Normalität geworden. Es gibt aber auch Unternehmen, die sich diesem neuen Standard widersetzen: Amazon zum Beispiel hat kürzlich angekündigt, ab 2025 wieder auf Vollzeitpräsenz im Büro zu setzen.
In diesem Seminar werden wir uns daher mit den folgenden Leitfragen beschäftigen:
- Motive und Interessen: Welche Vorteile bieten flexible Arbeitszeitmodelle für Arbeitgeber und Arbeitnehmer? Wo liegen die Herausforderungen und Risiken? Was macht die Umsetzung für beide Seiten mitunter schwierig?
- Gestaltung und Integration: Wie müssen flexible Modelle gestaltet sein, damit sie effektiv und nachhaltig funktionieren? Welche organisatorischen, kulturellen und auch rechtlichen Rahmenbedingungen sind dafür notwendig?
- Zukunftsperspektiven: Welche Strategien müssen Unternehmen entwickeln, um individuellen und gesellschaftlichen Bedürfnissen gerecht zu werden? Inwieweit sind Flexibilität und unternehmerische Planbarkeit gerade in Krisenzeiten realisierbar?
In einem ersten Schritt erarbeiten wir uns eine theoretische Grundlage, aus der sich ein gemeinsames Verständnis über die Definition und die unterschiedlichen Ausprägungen flexibler Arbeitsmodelle herleiten lässt. Dabei stellen wir Modelle, die sich als besonders herausfordernd erweisen könnten, Modellen gegenüber, die relativ einfach handhabbar sind. Herausforderungen scheint es insbesondere dort zu geben, wo die Rollen zwischen Berufs- und Privatleben zunehmend verschwimmen und eine klare Abgrenzung nicht mehr möglich ist. Wir gehen der Frage nach, wer von unterschiedlichen Modelltypen wie profitieren kann und wie Unternehmen für beide Typen eine möglichst faire Ausgestaltung sicherstellen können.
In einem zweiten Schritt analysieren wird das Flexibility Paradox, das in der Literatur zunehmend diskutiert wird. Es beschreibt das Spannungsfeld zwischen den Vorteilen flexibler Arbeitsmodelle, wie gesteigerter Produktivität und Work-Life-Balance, und den möglichen negativen Auswirkungen wie längere Arbeitszeiten, Autonomiestress oder einer Benachteiligung bei Karrierechancen. Wir überlegen unter welchen Bedingungen / Modellen das Spannungsfeld des Flexibility Paradox besonders relevant wird.
Wissenschaftliches Arbeiten und praktische Anwendung
Das Seminar dient nicht nur der inhaltlichen Auseinandersetzung, sondern auch der praktischen Einübung wissenschaftlicher Arbeitsmethoden. Sie lernen:
- wie Sie einen prägnanten Abstract zu Ihrem Seminararbeitsthema formulieren,
- wie Sie eine schlüssige Gliederung erstellen,
- und wie Sie relevante Literatur gezielt recherchieren.
Weitere Informationen: Details zur Bewerbung finden Sie hier. Maximale Anzahl der Teilnehmenden: 15