Sehschwäche ist weltweit die häufigste Form der körperlichen Beeinträchtigung und bleibt in vielen Entwicklungsländern unbehandelt. Die Autor:innen untersuchen die Zahlungsbereitschaft (WTP) für Brillen bei Erwachsenen im ressourcenschwachen ländlichen Kontext. Dabei ermitteln sie die WTP mit der Becker-DeGroot-Marschak (BDM) Methode. Die Autor:innen kombinieren diesen Ansatz mit einem Layaway-System und einer Videointervention, um zu untersuchen, inwieweit Liquiditätsbeschränkungen und Informationen die WTP beeinflussen. Die Ergebnisse zeigen, dass die durchschnittliche WTP nahe den Produktionskosten der Brillen liegt. Dennoch finden die Autor:innen Hinweise auf Informationsbeschränkungen. Die Videointervention erhöht die WTP für Brillen um 16 Prozent. Hinweise auf Screening-Effekte konnten nicht gefunden werden, das heißt nach 6 Monaten steht die Nutzung in keinem Zusammenhang mit der ursprünglichen WTP.
Neue Publikation von Michael Grimm und Renate Hartwig in Health Economics
