Die Autoren untersuchen in ihrer Studie informelle Transferbeziehungen zwischen ländlichen und städtischen Haushalten in Burkina Faso. Sie beleuchten insbesondere, inwiefern sich Einkommensänderungen bei der ländlichen Bevölkerung auf die Überweisungen der städtischen Haushalte auswirken. Die Autoren können auf mehrjährige Längsschnittdaten zurückgreifen und beobachten dabei beide Enden der Transferbeziehung. Die Autoren finden Hinweise auf altruistisch motivierte Transfers im unteren Bereich Einkommensverteilung und beobachten einen starken Rückgang der Überweisungen selbst im Falle nur temporärer Einkommenserhöhungen innerhalb der Empfängerhaushalte. Dies suggeriert, dass Sozialleistungen von staatlicher Seite wahrscheinlich zu einem sofortigen Rückgang informeller Unterstützung gehen würden und Haushalte sich nur bedingt besser stellen würden. Für etwas reichere Haushalte findet sich Evidenz für reziproke informelle Versicherung, d.h. Haushalte helfen sich gegenseitig, um über negative Einkommensschocks hinwegzukommen.