Südafrika verzeichnet eine der Einkommensungleichheiten weltweit und zugleich eine sehr hohe Kriminalitätsrate. Vor diesem Hintergrund untersuchte unser ehemaliger Doktorand Nicolas Büttner den Zusammenhang zwischen Ungleichheit und Kriminalität auf lokaler Ebene in Südafrika.
Seine Studie berücksichtigt verschiedene Ungleichheitsdimensionen (Einkommen, Bildung, Gesundheit, ethnische Heterogenität) und sowohl Gewalt- als auch Eigentumsdelikte. Hierzu kombinierte er Kriminalstatistiken der südafrikanischen Polizeibehörde mit sozioökonomischen Daten aus zwei Volkszählungen und Haushaltserhebungen. Die Studie bestätigt einen starken Zusammenhang zwischen Gewaltverbrechen und Einkommensungleichheit sowie ethnischer Heterogenität. Dies wird durch die sogenannte „Strain Theorie“ gestützt, die besagt, dass „Relative Deprivation“ kriminelles Verhalten durch Frustration und soziale Entfremdung begünstigt. Die Studie zeigt außerdem, dass steigende Einkommensungleichheit mit mehr Eigentumsdelikten einhergeht, was jedoch durch Schutzmaßnahmen in Gebieten mit hoher Ungleichheit abgemildert wird.
Local inequality and crime: New evidence from South Africa
Nicolas Büttner ist Alumni des Masterprogramms Development Studies und ehemaliger Doktorand des Lehrstuhls. Nach seiner Promotion an der Universität Passau im Jahr 2022 setzte Nicolas seine Forschungsaktivitäten an der ETH Zürich fort und ist dort als Postdoktorand und Research Manager der Development Economics Group tätig.