Es gibt eine umfassende, größtenteils makroökonomische Literatur welche zeigt, dass politische Instabilität und sozialer Konflikt mit negativen ökonomischen Folgen wie geringeren Investitionen und niedrigerem Wirtschaftswachstum verbunden sind. Im Gegensatz hierzu ist die Forschung zu den Auswirkungen von Instabilität auf das Verhalten von Haushalten, insbesondere deren Spar- und Investitionsentscheidungen sehr begrenzt. Die vorliegende Studie schließt diese Lücke. Die Autoren verknüpfen sechs Runden von Haushaltsbefragungen mit einer georeferenzierten Zeitreihe zu politisch motivierten Ereignissen und Todesfällen (ACLED) in Burkina Faso, um das Verhalten von Haushalten zu analysieren, wenn diese politischer Instabilität ausgesetzt sind. Ihre empirische Identifikationsstrategie fußt auf der variierenden Intensität von politischer Instabilität über die Zeit und in verschiedenen Landesteilen; dabei wird für Zeit- und Ortseffekte sowie für Niederschlagsvariation und lokale Lebensumstände sowie für viele weitere potentielle Störfaktoren kontrolliert. Die Ergebnisse zeigen einen negativen Zusammenhang von politischer Instabilität mit Spareinlagen, dem Besitz langlebiger Gebrauchsgüter, der Qualität der Häuser sowie Investitionen in Bildung und Gesundheit. Instabilität scheint insbesondere zu verringerten Investitionsausgaben bei im Gegenzug erhöhten Konsumausgaben für Nahrungsmittel zu führen, was wiederum langfristiges Wachstum behindert. Im Hinblick auf Wachstumseffekte gibt insbesondere der starke negative Effekt von Instabilität auf Bildungs- und Gesundheitsinvestitionen Anlass zur Sorge.
Neue Publikation im Journal of Comparative Economics von Nicolas Büttner, Michael Grimm und Sidiki Soubeiga
