Kooperation
In welcher Form können Kooperationen zwischen Unternehmen und dem Lehrstuhl gestaltet werden?
Die Mitwirkung von Studierenden an der Bearbeitung konkreter betriebswirtschaftlicher Aufgabenstellungen im Unternehmen oder an Projekten der Unternehmensentwicklung kann im Rahmen von Masterarbeiten erfolgen. Der Nutzen für das Unternehmen liegt vor allem im Einbringen aktueller fachspezifischer Erkenntnisse sowie wissenschaftlich basierter Methoden. Ziel ist es, daß die Studierenden – ausgehend von einem wissenschaftlichen Ansatz – selbständig Lösungsansätze und Umsetzungsvorschläge zu praktischen Problemstellungen erarbeiten. Aus den Anforderungen des Unternehmens wird gemeinsam mit den wissenschaftlichen Betreuern des Lehrstuhls ein Thema konzipiert, in dem praktische Zielstellungen und wissenschaftliche Methoden aufeinander abgestimmt sind. Die Bearbeitungsdauer beträgt in der Regel 3 Monate.
Der Lehrstuhl kann ein Fallstudienseminar in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen anbieten. Die Bearbeitung der Aufgabenstellungen erfolgt in Kleingruppen von jeweils drei Studierenden bei intensiver Betreuung. Mögliche Themengebiete ergeben sich aus allgemeinen betriebswirtschaftlichen Planungsproblemen oder aus aktuellen praktischen Fragestellungen und Entwicklungen. Dabei können ebenso aus Unternehmenssicht interessante Fragestellungen wie z.B. kleinere Marktforschungsanalysen behandelt werden.
Die Mitarbeit von Studierenden an betriebswirtschaftlichen Aufgabenstellungen im Unternehmen bietet beiden Seiten Vorteile. Die Studierenden erhalten einen Einblick in die Praxis und können ihre erworbenen Kenntnisse anwenden. Das Unternehmen gewinnt durch das oftmals unvoreingenommene Herangehen der Studierenden, deren Fähigkeiten und dem Einsatz aktueller Methoden. Gleichzeitig präsentieren sich potentielle Bewerber, deren Leistungsvermögen bei der Mitarbeit im Unternehmensumfeld erprobt werden kann. Die Mitarbeiter des Lehrstuhls unterstützen die Studierenden bei der Suche nach einem Praktikumsplatz und die Unternehmen beim Finden eines geeigneten Praktikanten.
Eine elementare Anforderung an die im Rahmen der Forschungsaktivitäten des Lehrstuhls erworbenen Erkenntnisse sowie an dabei entwickelte Methoden und Werkzeuge ist die praktische Anwendung im Unternehmensalltag. Wesentliche Erfahrungen aus der Gestaltung individueller Lösungen für Unternehmen sind am Lehrstuhl vorhanden. Der Lehrstuhlinhaber unterstützt gemeinsam mit seinen wissenschaftlichen Mitarbeitern den Transfer dieser Erkenntnisse und des Know-hows in den Stufen Bedarfsanalyse, Konzeption und Umsetzungsbegleitung. In Beratungsprojekten profitieren Unternehmen durch die Aktualität und die wissenschaftlich fundierte Entwicklung der Lösungen. Gleichzeitig kann so die Praxistauglichkeit der Forschungsergebnisse nachvollzogen werden.
Besteht bei einem Unternehmen oder bei einer Organisation der Wunsch, zu einem Themengebiet grundlegend und wissenschaftlich fundiert Informationen und Erkenntnisse zusammenzutragen und auszuarbeiten, so können kleinere, zeitlich begrenzte Forschungsprojekte vereinbart werden. Diese werden durch den Praxispartner teilweise finanziert. Der Lehrstuhl bringt Ressourcen und Know-how ein, organisiert die Forschung und wickelt die Arbeitspakete ab. Hier können vor allem Studien, Marktuntersuchungen und Grundlagenarbeiten zu Rahmenbedingungen unternehmerischen Handelns und zur Strategiefindung durchgeführt werden.
Die wissenschaftliche Bearbeitung eines umfassenderen Themengebietes erfordert in der Regel eine längerfristige Zusammenarbeit. Der Lehrstuhl entwickelt gemeinsam mit interessierten Unternehmen ein Forschungskonzept. Es ist förderlich, wenn dabei die Rahmenbedingungen wie Projektbeteiligte, Forschungsinfrastruktur oder Sachmittel gezielt für den Erfolg des Projektes konzipiert und eingesetzt werden. So werden beispielsweise zusätzliche wissenschaftliche Mitarbeiter beschäftigt, die ausschließlich Projektaufgaben bearbeiten und die Möglichkeit haben, in diesem Rahmen promoviert zu werden. Der Zeitraum eines gemeinsamen Forschungsprojektes des Unternehmens und des Lehrstuhls beträgt in der Regel drei Jahre, wobei regelmäßig schon während dieser Zeit verwertbare Ergebnisse vorliegen. Ein intensiver regelmäßiger Austausch zwischen Lehrstuhl und Unternehmen in der Bearbeitungsphase gewährleistet einen direkten Ergebnistransfer.
Die von uns in der Lehre vermittelten Inhalte werden für die Studierenden durch Einblicke in die Praxis noch interessanter. Wir bieten Unternehmen die Möglichkeit, Studenten während Gastvorträgen, Workshops, Seminaren oder Exkursionen kennenzulernen, Inhalte der eigenen Geschäftstätigkeit zu vermitteln und das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren.
Beispiele für Praxiskooperationen
Einladung zur Einreichung von Extended Abstracts zur wissenschaftlichen Tagung
Am Freitag, den 21.11.14, fand eine wissenschaftliche Tagung zum Thema "Industrie 4.0 als unternehmerische Gestaltungsaufgabe: betriebswirtschaftliche, technische und rechtliche Herausforderungen" an der Universität Passau statt. Dabei gab es die Möglichkeit, Extended Abstracts an den Lehrstuhl für Accounting und Controlling zu schicken. Weitere Informationen gibt es unter diesem Link.
Ziel der multidisziplinären Tagung war es, die sich aus der Produktionsvision „Industrie 4.0“ ergebenden unternehmerischen Gestaltungsaufgaben aus betriebswirtschaftlicher, informatischer, technischer und rechtlicher Sicht zu untersuchen. Gesucht wurden konzeptionelle, empirische und quantitative Beiträge z.B. aus folgenden Themenfeldern (Auswahl):
Produktionsplanung und -steuerung
Organizational Change und Human Resources
Produktions- und Logistiknetzwerke
Cyber-Physical Systems
Wertschöpfungsorganisation und Strategie
IT-Sicherheit und Recht
Innovation und Geschäftsmodelle
Manufacturing Execution Systeme
Controlling
IT-Systemarchitektur
Weitere Informationen zu Industrie 4.0 finden Sie unter diesen Links
21.01.2015, Produktion, USA sind bei Industrie 4.0 im Vorteil
22.11.2014, Heimatwirtschaft, Wie die "Industrie 4.0" die Welt verändert
10.10.2013, Mittelbayerische Zeitung, Warten auf die vierte industrielle Revolution
10.10.2013, Straubinger Tagblatt, Blick in die Zukunft der Fabrik - IHK Regensburg informiert Unternehmen über "Industrie 4.0"
Partner
Maschinenfabrik Reinhausen GmbH
Beschreibung
Manufacturing-Execution-Systeme (MES) werden in der Fertigungsindustrie dazu eingesetzt, einen durchgehenden Informationsfluss zwischen den an der Fertigung beteiligten Systemen herzustellen. Von der Vernetzung aller an der Produktion beteiligten Systeme wird dabei eine gesteigerte Produktivität auf Shop-Floor-Ebene erwartet. Gegenstand des Projekts ist eine quantitative Analyse der durch den Einsatz von MR-CM©, einem von der Maschinenfabrik Reinhausen entwickelten und implementierten MES, erzielbaren Produktivitätspotenziale beim Durchlauf eines Fertigungsauftrages. Diese resultieren im Wesentlichen aus der Eliminierung von nicht wertschöpfenden Schnittstellenproblemen zwischen den an der Auftragsdurchführung beteiligten Maschinen. Die erzielten Produktivitätszuwächse bestehen im Kern aus einer Verkürzung der Maschinenrüstzeiten, was zu einer Reduktion der Produktionskosten und einer Zunahme der Produktionsflexibilität führt und zu einer Reduzierung der Werkzeugbestände sowie der damit verbundenen Kapitalbindungskosten.
Ganzheitliche Produktion
04.2013, www.gp-script.com, Uni-Passau begleitet Implementierung des ,MR-CM’-MES bei Uhlmann Pac-Systeme, erfasst Wirtschaftlichkeits-Effekte
Durch Intellectual Capital können Unternehmen einzigartige und schwer imitierbare Wettbewerbsvorteile erlangen. Der zunehmenden Bedeutung von Intellectual Capital für die Wertschaffung von Unternehmen stehen jedoch große Defizite in der Unternehmenssteuerung und -berichterstattung gegenüber. Der Arbeitskreis WICI Germany, dem sowohl namhafte DAX-30-Unternehmen angehören als auch die Universität Passau und die Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, versucht deshalb einen konstruktiven Beitrag zur Fortentwicklung der Unternehmenssteuerung und -berichterstattung zu leisten. Die erarbeiteten Inhalte sollen Eingang in die öffentliche und wissenschaftliche Diskussion finden. WICI Germany gehört als deutscher Repräsentant offiziell dem internationalen Netzwerk WICI Global an.
Kontakt für Praxiskooperationen
Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Accounting und Controlling
Innstraße 27
94032 Passau - Deutschland
Telefon: +49(0)851/509-3271
E-Mail: controlling@uni-passau.de