Präsident Prof. Dr. Ulrich Bartosch würdigte in seinem Grußwort die Lebensleistung von Prof. Dr. Franz Lehner und hob hervor, dass Lehner nicht nur die Fakultät, sondern die Universität als Ganze in den vergangenen Jahren entscheidend mitgeprägt habe. Er selbst habe Lehners Rat und Meinung zu schwierigen Themen stets hoch geschätzt.
Prof. Dr. Jan H. Schumann, Vizepräsident für Forschung der Universität, lobte einerseits die herausragende wissenschaftliche Leistung des Kollegen, zum anderen seine hohe soziale Kompetenz und die Menschlichkeit, die ihn auszeichne.
Der Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Stefan Bauernschuster, würdigte Lehner, der zweimal selbst als Dekan die Fakultät leitete, und über Jahre als Fakultätsrat und Senator in den zentralen Gremien der Universität mitwirkte: Ein besonderes Anliegen sei Lehner stets das gute Miteinander in der Fakultät gewesen, sowohl unter dem Kollegium, als auch mit den Studierenden. Bemerkenswert seien außerdem die zahlreichen internationalen Kooperationen, die er angestoßen und weitergeführt hat.
Prof. Dr. Viktor Mayer-Schönberger von der Oxford University hielt den Festvortrag, in dem er eindringlich die Möglichkeiten und Grenzen der Künstlichen Intelligenz darstellte. Gleichzeitig war es ihm ein Anliegen, die Festgäste für ein wissenschaftliches, forschendes Denken zu begeistern, das immer eine menschliche Gemeinschaftsleistung sei. Keine KI könne den Forscherdrang des Menschen ersetzen: „Maschinen rechnen, Menschen träumen“, so Mayer-Schönberger.
Die Ansprache von Prof. Dr. Franz Lehner wurde mit stehenden Ovationen bedacht. Er selbst bezeichnete sich angesichts seiner Vita als „personifizierte Wirtschaftsinformatik“. Alle Phasen dieser noch relativ jungen wissenschaftlichen Disziplin habe er aus erster Reihe miterlebt. Die Wirtschaftsinformatik habe im Laufe der Jahrzehnte beständig an Bedeutung zugenommen und gerade die aktuellen gesellschaftlichen Veränderungen verdeutlichten deren Relevanz als eigenständige Wissenschaft. Lehner gab schließlich einen Ausblick und plädierte für eine „Digitale Diversität“, die alle Mitglieder der Gesellschaft mitnimmt. Lehner dankte in seiner Ansprache allen Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern, an erster Stelle seiner Frau Susanne und der Familie.
Für eine Überraschung sorgte Prof. Dr. Nora Nahr, die einige internationale Kollegen Lehners per Video-Konferenz zuschaltete und Lehner im Namen aller ehemaligen und aktuellen wissenschaftlich Mitarbeitenden ihren Dank aussprach. Auch die Studierendenvertretung der Hochschulgruppe Wirtschaftsinformatik ließ es sich nicht nehmen, ihren Professor mit herzlichen Worten zu ehren und dankte ihm für sein offenes Ohr für alle Anliegen der Studierenden. Den Professoren des Schwerpunkts Wirtschaftsinformatik fiel der Abschied sichtlich schwer. Sie dankten Lehner dafür, dass er sie alle herzlich aufgenommen hat und den Neuberufenen stets mit Rat und Tat zur Seite stand. Franz Lehner wiederum nutzte diesen Anlass spontan, um Prof. Dr. Peter Kleinschmidt nach vorne zu bitten, der zusammen mit ihm den Fachbereich Wirtschaftsinformatik an der Universität Passau begründet hatte.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der „WiWi-Combo“, die sich eigens aus diesem Anlass zusammengetan hatte, bestehend aus Prof. Dr. Markus Diller (E-Gitarre), Prof. Dr. Jin Gerlach (Gesang), Prof. Dr. Johann Graf Lambsdorff (Piano) sowie Prof. Dr. Andreas König (Trompete).