Technologische Innovationen gestalten die Geschäfts- und Arbeitswelt täglich neu und verändert die Arbeitsweise und den Wettbewerb von Unternehmen grundlegend. Dabei spielt künstliche Intelligenz eine zentrale Rolle. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der Region sehen sich durch die Integration von KI sowohl mit Chancen als auch mit Herausforderungen konfrontiert. Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Passau reagiert auf diese Entwicklungen mit einem forschungs- und praxisorientierten Bildungsangebot. „Selbstverständlich stehen alle Professoren der Fakultät der heimischen Wirtschaft als Ansprechpartner zur Verfügung“, betont die Fakultät in einer Pressemitteilung.
Von der Automatisierung einfacher Korrekturarbeiten bis hin zur Ermöglichung komplexer Entscheidungsprozesse eröffnet KI neue Möglichkeiten: Personalverantwortliche können die Fähigkeiten ihrer Teams genauer analysieren und entwickeln, Chatbots verbessern die Kundenkommunikation durch schnelle, personalisierte Antworten, und in der operativen Abwicklung sorgt KI für eine höhere Qualität der Prozesse. Doch mit diesen Vorteilen kommen auch Herausforderungen. Datenschutz, Sicherheitsbedenken und die Kosten für die Implementierung von KI sind große Hürden. Ein weiteres großes Problem ist der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, die nicht nur wissen, wann und wie man KI effektiv einsetzt, sondern auch wie man ihre Weiterentwicklung gezielt vorantreibt.
Die Professoren der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät bereiten ihre Studierenden auf diese Herausforderungen in allen Bereichen vor. Während Jan Krämer sich auf EU-Ebene in die Gremien zur Regulierung von KI einbringt, thematisieren Carola Jungwirth, Carolin Häusler, Marina Fiedler, Markus Diller, Suleika Bort und Robert Obermeier die professionelle Nutzung von KI sowie spezifische KI-Themen in Forschung und Lehre. Dazu gehören die Auswirkungen von KI auf Personalwesen, Management, Steuern, Controlling, Crowdfunding und Crowdsourcing. Ulrich Gnewuch und Jin Gerlach untersuchen, wie KI zu Wissen und Lernen im Unternehmen beiträgt und wie sich die Interaktion mit Chatbots und Robotern auf Kunden auswirkt. Dieses Wissen ermöglicht es den Studierenden, KI-Systeme nicht nur zu verstehen, sondern sie auch ethisch und produktiv in realen Geschäftsumgebungen einzusetzen. Die Einbindung in aktuelle Forschungsprojekte, wie die von Andreas König, Jan Schumann, Dirk Totzek und Thomas Widjaja, vermittelt den Studierenden ein Verständnis dafür, wie KI-gestützte Datenanalysen und intelligente Informationssysteme effektiv in Unternehmen integriert werden können. Projekte wie das vom BMBF geförderte DeepWrite-Projekt unter der Leitung von Johann Graf Lambsdorff zielen darauf ab, die Schreib- und Argumentationskompetenz der Studierenden in den Fächern Recht und Wirtschaft zu stärken.